14.05.2019

Seit Februar ist Norbert Sima Geschäftsführer der Natursaftkelterei Wolfra aus Erding. Im April hat er in Bad Birnbach das Bündnis zum Schutz der traditionellen Streuobstwiesen mit gegründet. Dem Münchner Wochenanzeiger hat er jetzt ein Interview gegeben über Insekten, Artenschutz auf Streuobstwiesen und guten Apfelsaft.

Herr Sima, vor kurzem hat der Weltbiodiversitätsrat Alarm geschlagen, wonach wir unsere Lebensgrundlagen zerstören, wenn das Artensterben ungehindert weitergeht. Können Sie das nachvollziehen?

Ich habe von dem Bericht auch mit Schrecken gelesen. Für unser Geschäft ist im Kleinen der Zusammenhang vollkommen klar: wenn es keine bestäubenden Insekten mehr gibt, dann wachsen keine Früchte und in der Folge gibt es keinen Apfelsaft. Daher ist Insekten-schutz und damit verbunden der Pflanzenschutz für uns als Saftkelterei von quasi lebens-wichtigem Interesse, und deshalb engagieren wir uns auch dafür in unserem neuen Bündnis für die Streuobstwiesen zusammen mit dem Kurort Bad Birnbach in Niederbayern und dem Landkreis Rottal-Inn.

Wieso ausgerechnet Bad Birnbach im Rottal?
Weil wir einen Großteil der 2.200 Tonnen Äpfel, die wir jedes Jahr zu Saft und Most verarbeiten, von rund 1.500 Obstbauern der Genossenschaft Rottaler Obstverwertung erhalten. Ein großer Teil davon stammt von kleinen Landwirtschaften mit Streuobstwiesen. Die prä-gen im Rottal und in vielen Regionen Bayerns traditionell die Landschaft, und sie sind – anders als etwa Apfel-Plantagen – wertvolle Biotope für Pflanzen und Tiere, die wir schützen und erhalten wollen.

Inwiefern ist eine Obstwiese ein Biotop?
Streuobstwiesen kann man nicht intensiv bewirtschaften. Deshalb ziehen sie mit ihrer Ruhe und ihrem Reichtum an unterschiedlichen Lebensräumen viele Tier- und Pflanzenarten an. Es gibt Baumhöhlen und Erdlöcher, hohe Zweige und abgestorbenes Holz.

Das vollständige Interview lesen Sie hier.

Mehr zum Bündnis für Streuobstwiesen