Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte Imkermeister Siegfried Biermeier Honig von der Streuobstwiese im Kurpark von Bad Birnbach schleudern. Schon im Mai hatte er die erste Ausbeute der zwei Bienenvölker aus den Stöcken entnommen und den Honig an ein Büro für Lebensmittelanalytik und Qualitätssicherung geschickt. Das Ergebnis: Über 40 Prozent der nachgewiesenen Pollen stammen von Kernobst und Steinobst. Das bedeutet, dass die Bienen sich tatsächlich auf der Streuobstwiese bedient haben, denn dort kommen diese Obstsorten zahlreich vor. Weitere 31 Prozent machte Raps aus, gefolgt von Weidengewächsen mit 20 Prozent.
Honig stammt zu über 40 Prozent von der Streuobstwiese
„Bis zu drei Kilometer fliegen die Bienen für den Nektar“, erläuterte Imkermeister Biermeier. Allerdings nutzten sie das Angebot „vor der Haustüre“ natürlich am liebsten. Honigbienen seien blütenstetig, was bedeute, dass die Biene den Tag über an der Blüte bleibe, bei der sie morgens begonnen habe. Welche herausragende Leistung die Bienen vollbringen, wird anhand einiger Zahlen deutlich: Für ein Pfund Honig müsste eine einzelne Biene 3,5 Mal den Globus umrunden. Der Nektar, den die Bienen aus den Blüten mitbringen, hat zunächst einen Wassergehalt von bis zu 80 Prozent. Durch das sogenannte „Fächeln“ am Flugloch schaffen es die Bienen, diesen auf 20 Prozent und darunter zu reduzieren. Rund 100.000 Bienen leben derzeit in den beiden Völkern auf der Streuobstwiese. Es existieren zwei Königinnen und bis zu 400 Drohnen, also die männlichen Bienen.
3,5 mal um den Globus für 1 Pfund Honig
Nach der Führung zu den Bienenstöcken schleuderte der Imkermeister im Artrium des Kurparks von den Gästen den Honig aus drei Waben. Das Ergebnis gab es dann auf frischer, aus Sahne gerührter Butter m Butter und Bauernbrot. Er schmeckte nicht nur den Gästen der Verkostung, sondern auch (v.l.) Museumspädagogin Roswitha Klingshirn vom Freilichtmuseum Massing, der Rottaler Mostkönigin Juliane Eder, der Bayerischen Honigkönigin Katharina Eder, Imkermeister Siegfried Biermeier sowie Verena Hanner von der Kurverwaltung.
Die Streuobstwiese im Kurpark von Bad Birnbach ist ein Projekt des Anfang des Jahres gegründeten Bündnisses für Streuobstwiesen.
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