18.09.2019 – Mehr als 250 alte Apfelsorten haben Biologen bisher im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bezirks Oberbayern wieder entdeckt. Die Früchte dieser Bäume konnten selbst von namhaften deutschen Sortenkundlern nicht bestimmt werden. Diese unbekannten oder „vergessenen“ Sorten sollen nun erhalten werden und in Sortenerhaltungs- und Schaugärten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ist das Ziel eines über fünf Jahre laufenden Biodiversitätsprojekts in den sechs Landkreisen entlang der Alpenkette.

Wir wollen diese Sorten wieder in die Welt bringen.

Neben dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen waren die Forscher auch in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Miesbach, Rosenheim, Traunstein und Weilheim-Schongau unterwegs. „Wir wollen diese alten Sorten wieder in die Welt bringen. Zuvor müssen wir sie aber erst einmal sichern und vermehren, denn es ist in der Tat so, dass es bei einigen Sorten nur noch einen einzigen Baum gibt“, sagt Projektmanagerin Eva Bichler-Öttl. Zunächst geht es darum, die Sorten weiter zu untersuchen. Die meisten nachgezogenen Bäume werden voraussichtlich erst in ein paar Jahren – voraussichtlich 2023 – in den Schau- und Erhaltungsgärten ausgepflanzt werden können.

Alte Sorten sind auch für Allergiker gut verträglich.

Alte regionaltypische Obstsorten und das Wissen um deren besondere Fruchteigenschaften sowie Verwertungsmöglichkeiten sei ebenfalls Teil des Kulturerbes und Ausdruck der regionalen Identität. Für den Erhalt alter Sorten gibt es für Projektmanagerin Eva Bichler-Öttl noch einen weiteren wichtigen Grund: „Im Gegensatz zu den modernen Sorten sind die meisten alten Apfelsorten auch für Allergiker gut verträglich.“

Mehr erfahren: Pressemeldung des Landratsamts Bad Tölz Wolfratshausen

Erfahren Sie mehr über den Wert alter Apfelbäume im Interview mit dem Pomologen Dr. Sebastian Grünwald.