31.10.2019 – Zehn Insektenhotels hat die Natursaftkelterei Wolfra gespendet – sie werden am kommenden Mittwoch, 6. November, ab 11:00 Uhr auf unser Facebook-Seite verlost. Hergestellt wurden sie in den Ruperti-Werkstätten in Altötting von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Ein Interview mit dem Leiter Ludwig Haunolder über Inklusion, ökologische Produkte und Arbeitsmöglichkeiten.

Herr Haunolder, soll man im Herbst noch Insektenhotels aufstellen?

Das kann man schon machen, auch wenn viele Insekten sich schon in ihrem Winterstadium befinden. Aber im Frühling können sich die Insekten sofort in ihren Lebensräumen einfinden. Unsere Hotels bleiben aber ohnehin Sommer wie Winter an ihrem Ort.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, in Ihren Werkstätten Insektenhotels zu produzieren?

Wir haben immer schon sehr darauf geachtet, dass wir ökologische Produkte anbieten. Vor 20 Jahren haben wir mit der Produktion von Sonnenkollektoren begonnen, das war damals noch ein Nischenthema. Das Gleiche gilt für das Kunststoff-Recycling. Heute bereiten wir 2.000 Tonnen Altkunststoff im Jahr sehr hochwertig auf. Die logische Konsequenz war, dass auch in der Schreinerei nachhaltige Produkte hergestellt werden.

Wir haben immer schon ökologische Produkte im Angebot.

Und dann sind Sie auf das Trendthema Insektenschutz aufgesprungen?

Wir haben in unserer Schreinerei Insektenhotels weit vor dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ produziert und zwar mit Menschen mit geistiger Behinderung. Sie sind eine echte Eigenentwicklung mit Materialien aus der Region.

Sie beschäftigen geistig, körperlich und seelische Behinderte. Was ist das Ziel, Ihrer Einrichtung?

Wir wollen Behinderten vor Ort im Landkreis Altötting Arbeitsmöglichkeiten bieten. Heute beschäftigen wir in unseren drei Werkstätten 323 Mitarbeiter mit Behinderung. Die Herausforderung besteht darin, Arbeitsschritte so weit aufzuteilen, dass die anfallenden Arbeiten bewältigt werden können. Ich würde sagen, dass das heute unsere größte Stärke ist. Die Anforderung gehen aber noch viel weiter: Ziel ist es, jeden unserer Mitarbeiter für den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten und zu qualifizieren.

Gelingt Ihnen das?

Eindeutig ja. Wir haben fünfzehn Praktikumsplätze in umliegenden Unternehmen und sechs Mitarbeiter von uns haben auch schon einen festen Außenarbeitsplatz gefunden. Aber natürlich bleibt Inklusion eine große Herausforderung.

Mehr Produkte von Menschen mit Behinderung finden Sie im Online-Shop der Ruperti-Werkstätten:
https://www.rupertiwerkstaetten.de/shop/

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