28.05.2021 – Ein gutes Jahr ist es her, dass die Streuobstwiese im Bad Birnbacher Kurgebiet kräftig verjüngt wurde. Mehr als 30 junge Bäume wurden 2020 gepflanzt. Jetzt geht es darum, die jungen Bäume vor Nagetieren zu schützen.

Eines haben alle Sorten gemeinsam: Sie sind alt, zum Teil gibt es nur noch eine Handvoll Exemplare in Bayern. Sie heißen Maschanzker, Roter Bellefeur, Falchs Gulderling, Graue Franz Renette, Hauxapfel, oder Pfirsichroter Sommerapfel, um nur einige zu nennen. Ausgesucht hat sie Pomologe Dr. Sebastian Grünwald. Gestiftet wurden die Bäume von der Natursaftkelterei Wolfra, die zusammen mit dem Landkreis Rottal-Inn, dem Markt Bad Birnbach und der Rottal Terme das Bündnis für Streuobstwiesen bildet.

Jetzt geht es darum, die jungen Bäume vor Nagetieren zu schützen. Auf ein Wühlmausgitter verzichtete der Experte bewusst. Einen Schutz vor den Nagern muss es aber dennoch geben, und zwar in Form von sogenannten Baumscheiben, die nun rund um die jungen Stämme angelegt wurden. Grünwald konnte dabei auf tatkräftige Hilfe von Jürgen Plattner und Bekir Sherifi aus der Rottal Terme zählen. Die 10000 Quadratmeter große Fläche ist im Besitz des Zweckverbandes Thermalbad Birnbach und wird von den Thermenmitarbeitern gepflegt.

Die Baumscheiben sollen den Nagetieren den Schutz nehmen und so die Bäume uninteressant machen. Es gibt aber noch weitere Beweggründe für die Maßnahme. „Auf diese Weise haben die Bäume auch keine Konkurrenz“, sagt der Experte. Das spiele vor allem in den ersten Jahren eine wichtige Rolle. Die Wasserversorgung sei außerdem gleichmäßiger. Wichtig sei, dass die jungen Bäume gerade in Trockenphasen immer wieder mit Wasser versorgt würden.

Mit dem Zustand der Streuobstwiese war Grünwald sehr zufrieden, auch wenn die Anlage der Baumscheiben in einem „normalen“ Jahr sicherlich um einige Wochen früher passiert wäre. In Zeiten der Pandemie läuft aber manches anders. „An dem ein oder anderen Baum haben wir schon Spuren von Wühlmäusen gesehen“, erzählte der Pomologe. Passiert ist aber noch nicht viel, den Bäumen geht es gut – und das soll auch so bleiben.

Viktor Gröll