09.05.2019

Siegfried Biermeier vom Rottaler Bienenhof hat zwei Bienenvölker m Kurpark von Bad Birnbach aufgestellt. Bald wird die Streuobstwiese Honig liefern. Interview über die wichtige Funktion und den guten Geschmack seiner Bienen.

Herr Biermeier, wie geht es den Bienen auf der Bad Birnbacher Streuobstwiese?

Sehr gut, ich schaue ja bei allen meinen Völkern etwa alle zehn Tage nach dem Rechten, bei den zwei neu aufgestellten ein bisschen öfter. Sie haben sich offenbar gut an den neuen Standort gewöhnt und sind jetzt, da viele Bäume und Blumen blühen, sehr aktiv.

Das heißt, den Bienen schmeckt es im Kurpark?

Ja das kann man so sagen. Die Honigbiene hat dafür ja ein faszinierendes System. Morgens inspizieren einige Spurbienen die Umgebung und bringen Honigproben zurück in den Stock. Auf die Quelle, die ihnen am besten schmeckt, stürzt sich dann das ganze Volk. Das sind jetzt zu dieser Jahreszeit etwa 50.000 Bienen pro Volk. Durch ihre Blütenstetigkeit bleiben sie dann den ganzen Tag zum Sammeln auf den blühenden Apfelbäumen.

„Den Bienen schmeckt es im Birnbacher Kurpark.“

Woher stammen die Bienen auf der Wiese?

Das sind Honigbienen, die ich selbst gezüchtet habe. Ich habe insgesamt 160 Völker an zur Zeit neun Standorten. Der in Bad Birnbach ist aber ein ganz besonderer.

Inwiefern?

Weil er mitten im Ort liegt und damit auch im Interesse der Kurgäste und der Einwohner. Wir wollen damit ja aufmerksam machen auf die Streuobstwiese und die wichtige Funktion von Bienen bei der Bestäubung der Blüten. Außerdem bin ich sehr neugierig, was für ein Honig bei dieser speziellen Mischung mit dem hohen Anteil von Obstblüten herauskommt. Ich werde ihn auf jeden Fall im Labor analysieren lassen.

„Die Streuobstwiese wird bald Honig liefern, den werde ich in jedem Fall analysieren lassen, das wird eine ganz spezielle Mischung.“

Wie wird der Bad Birnbacher Streuobsthonig schmecken?

Bestimmt zart fruchtig und besonders mild – lassen wir uns überraschen!

Wieviel Arbeit macht so ein Bienenvolk überhaupt?

Wenn es sich mal eingelebt hat, dann braucht der Imker nur alle ein bis zwei Wochen vorbei zu schauen um zu überprüfen, ob das Volk noch genügend Platz hat. Wenn nicht, dann besteht die Gefahr, dass sich das Volk teilt und eine Hälfte ausschwärmt, um einen neuen Platz zu suchen. Einen solchen Schwarm dann wieder einzufangen, ist nicht ganz einfach. Das möchte ich im Kurpark gerne vermeiden.

Der Imkermeister machte sich nach Lehrjahren im Allgäu sowie dem Besuch der Berufs- Imkerschule in Celle 1980 in Bad Birnbach selbständig und führt damit eine hundertjährige Familientradition fort.

Mehr Informationen über das Bündnis zum Schutz von Streuobstwiesen

Interview: Gerd Henghuber
www.henghuber.de